Die in Niederösterreich, südlich von Melk gelegene Schallaburg, deren Baugeschichte bis ins 11. Jh. zurückrreicht, ist mittlerweile bekannt für ihre Ausstellungen.
Blick auf die Burg vom Garten aus |
Dieses Jahr gibt es anlässlich des Gedenkjahres zum Ersten Weltkrieg die Ausstellung "Jubel und Elend. Leben mit dem großen Krieg 1914-1918" noch bis 9. November 2014 zu sehen.
Ausstellungsplakat |
Der Eintrittspreis von 10 € ist absolut gerechtfertigt. Die Ausstellung ist sehr umfangreich gestaltet. Man geht durch insgesamt 25 Räumlichkeiten, die thematisch sehr gut strukturiert sind.
Zu Beginn wird man mit den wichtigen Fakten des politischen Geschehens konfrontiert. Nach dem Attentat von Sarajevo wird auf den Kriegsalltag näher eingegangen - von den Waffengattungen, über die Grausamkeiten der Verwundungen bis hin zu Kartenspielen, Skizzenbüchern und sonstigen Möglichkeiten, sich an der Front die Zeit zu vertreiben, werden viele unterschiedliche Exponate und Informationen dargeboten.
In weiterer Folge werden die internationalen Konflikte näher beleuchtet, so wie der mit der Länge des Krieges zunehmende Widerstand im eigenen Land. Unterschiedliche Blickwinkel wie jene der Flieger oder der Soldaten, die sich durch die felsige und eisige Bergwelt kämpfen, tragen ebenfalls zu einer Vervollständigung des Kriegsbildes bei.
Der rote Faden durch die wirklich sehr gut aufbereitete Ausstellung ist die immer wieder eingebundene Darstellung der ausgewählten Einzelschicksale. Es wird hier somit keine bloße Aufzählung und distanzierte Veranschaulichung von Fakten betrieben, sondern immer auch die Nähe zum Menschen beibehalten, weshalb die Ausstellung auf den Besucher auch emotional sehr stark wirkt.
In ihrer Fülle an Informationen scheint die Ausstellung keine der Facetten des Krieges unberücksichtigt zu lassen. Alle Themen aufzuzählen würde die beabsichtigte Länge bzw. Kürze dieses Blogpostes sprengen.
Für die Gestaltung der Ausstellung sind sicherlich auch die
Räumlichkeiten der Burg sehr förderlich, wenn es darum geht, eine
atmosphärisch stimmige Inszenierung zu erreichen.
Aufgrund der
teils eher dunkel gehaltenen Beleuchtungseinstellungen sind manche
Beschriftungen schwer lesbar (ein wirklich beliebtes Problem vieler
Museen) - in Relation zur Größe der Ausstellung, kommt dies jedoch nur
vereinzelt vor.
In der Ausstellung selbst herrscht
Fotografierverbot (nicht, dass das alle interessieren würde). Das mutet
heutzutage schon fast etwas ungewohnt an.
Sehr gut wird auch der
Sammeltrieb des Menschen eingebunden. Denn in jedem Raum, gibt es die
Möglichkeit, diverse Informationszettel abzureißen, die man am Ende zu
einem kleinen Büchlein zusammenbinden und so die wichtigsten
Informationen zum Nachlesen mitnehmen kann.
Will man die Schwere,
welche die Ausstellung hinerlässt, wieder etwas abschütteln, empfiehlt
sich danach noch ein Rundgang durch die Räumlichkeiten der Burg selbst.
Man kann einen Blick auf die archäologische Grabung im Untergrund
werfen, die Krypta betrachten oder nach oben gehen und von dort die
Aussicht über den Garten genießen.
Krypta |
Bei schönem Wetter stehen auch noch diverse Rundwege um die Burg zum Erwandern zur Verfügung.
Link:
http://www.schallaburg.at
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